De Hans im Schnäggeloch
hät alles, was er will.
De Hans im Schnäggeloch
hät alles, was er will.
Und was er will,
das hät er nid
und was er hät,
das will er nid.
De Hans im Schnäggeloch
hät alles, was er will.
Hans ist ein ganz lieber!
Hans hat Ferien.
Es ist immer noch die Zeit von Corona.
Dem lieben Hans ist langweilig.
Es gäbe so einiges zu tun, doch das will er nicht.
Wenn er zuhause bleiben muss, beklagt er sich, dass er nicht raus kann.
Fragt man Hans, wohin er denn gehen würde, wenn er raus könnte, weiss er es auch nicht so genau.
Kann er jedoch raus, möchte er nicht, denn zuhause ist es auch schön, schön, aber langweilig.
Hat man Hans vor seinen Ferien gefragt, ob er etwas flicken würde, das schon lange defekt ist, meint er; nicht jetzt, das macht er in den Ferien.
Sagt man dem lieben Hans, dass er jetzt das besagte flicken könnte, möchte er im Moment nicht, denn er hat ja Ferien.
Wenn die Sonne brennt, wünscht sich Hans ein Häufchen Schnee.
Wenn es regnet, klagt Hans, dass er nicht baden kann.
Wenn es windet, findet es Hans gar nicht toll.
Hans liebt es zu kochen, dann hat er etwas zu tun. Leider ist das Gekochte immer zu schnell aufgegessen, das gefällt Hans gar nicht.
Fragt man Hans, ob er ein Pouletbrüstchen essen möchte, will er nicht, denn jeden Tag Fleisch ist ihm zu viel.
Er macht dann eine Lasagne (weiss Hans denn, dass Gehacktes auch Fleisch ist?) .. lieber nichts dazu sagen ...
Hans möchte nicht lesen und spazieren geht für ihn auch nicht, aber zuhause hocken möchte er eigentlich auch nicht.
Im TV findet Hans trotz gefühlten 500 Sendern auch nichts, was ihn interessieren könnte.
Wenn Gartenarbeit ansteht, macht Hans alles picobello in knapp einer Stunde und freut sich ganz kurz, um sich danach wieder beklagen zu können, dass es ein Fass ohne Boden ist.
Wenn es Hans zu ruhig ist, beklagt er sich, dass man zu still ist. Fragt man ihn nach einigen Minuten etwas, sagt er, dass man das gefragte doch einfach selber googeln soll.
Hans im Schnäggeloch ist ein Kinderlied, das viel über uns aussagt, denn so einen Hans haben wir alle in uns, in Form unseres Egos.
Die ständige Suche nach Befriedigung, obwohl man alles hat.
Grund für diesen unstillbaren Hunger, für das stete Ausschau halten nach Neuem, das noch mehr Befriedigung bringen soll, ist unser Ego.
Die meisten Egos haben widersprüchliche Wünsche. Sie wollen ständig etwas anderes, oder wissen nicht einmal recht, was sie eigentlich wollen.
Das JETZT geht dabei vollkommen verloren, denn man lebt nur für den nächsten Moment.
Eckhardt Tolle formuliert dies folgendermassen;
Das Ego sind unsere konditionierten geistigen Strukturen. Ein von der
Gesellschaft geprägtes mentales Konstrukt. Eine erworbene und anerzogene Persönlichkeit. Ein Ichgefühl, bezogen über die Identifikation mit Dingen, mit Leistungen, mit Denkmustern oder mit
bestimmten Verhältnissen. Den Selbstwert bezieht das Ego jeweils über die Verbindung mit etwas: Ich bin, was ich besitze, was ich kann, was ich weiss, was ich denke und welche Leute ich kenne.
Wichtig ist dem Ego auch immer der Vergleich. Wir brauchen andere, um uns von ihnen abheben zu können – mit teuren Designermarken, mit einer top Arbeitsleistung, mit einer bestimmten politischen
Weltanschauung. Konsumverweigerung ist dabei genauso Egogetrieben wie ein ausführlich gelebter Materialismus, sofern wir uns darüber definieren und uns dadurch als bessere Menschen sehen. „Egos
leben von Identifikation und Trennung“, bringt es Tolle auf den Punkt.
Das Problem dabei ist, dass das Ego nach regelmässiger Bestätigung sucht. Nachhaltige Befriedigung verschafft es uns nie. Denn im tiefsten Innern bleibt jeweils ein Gefühl der Unzufriedenheit zurück.
Wenn wir den gegenwärtigen Moment annehmen, lernen im JETZT zu sein und nicht nach dem nächsten Moment zu suchen, gibt uns das ein Gefühl von Frieden.
Werde Herr deiner Gedanken und lass dich nicht von dem unstillbaren Hunger deines Egos beherrschen.
Du findest im Aussen nicht, was dir im Innern fehlt.
Willst du glücklich sein? Dann sei es!
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